VR-Fotos im Eigenbau: 3D-Panoramen mit Android-App Cardboard Camera kreieren
VR-Fotografen brauchen kaum Ausrüstung
Cardboard Camera benötigt mindestens Android-Version 4.4. Praktisch jedes Android-Smartphone, das jünger als etwa zwei Jahre ist, dürfte sich mit der App verstehen. Eine möglichst hohe Displayauflösung ist von Vorteil, dann wirkt die VR-Fotoschau realistischer. Das Betrachten in räumlicher Perspektive erfordert eine VR-Brille nach dem „Google Cardboard“-Referenzdesign. Einfachste Varianten gibt es ab drei Euro. Die rund 17 Euro für die empfehlenswerte POP! Cardboard 3.0 von Mr. Cardboard sind ein guter Kompromiss. Die meisten Smartphones passen dort hinein.
Panorama-Fotos aufnehmen
Nun drehen sich Nutzer nach rechts um die eigene Achse, bis der Balken den Displayrand erreicht und das Bild gespeichert wird. Erfolgt die Bewegung zu schnell, protestiert die App und bricht den Vorgang ab. Soll bewusst zum Beispiel nur ein 180-Grad-Panorama entstehen, beendet der orangene Knopf auf Wunsch den Schwenk. Zurück im Hauptbildschirm berechnet die App automatisch das Panorama. Wie lange das dauert, hängt vom Smartphone ab. In unserem Praxistest dauerte es rund 30 Sekunden.
Cardboard Camera zeichnet standardmäßig den Umgebungston auf, um die Atmosphäre auch akustisch zu konservieren. Ist das nicht gewünscht, stellt das Equalizer-Icon neben dem Auslöser die App taub. Und sollten sich Teile des Panoramas als zu hell oder zu dunkel erweisen, lässt sich in den App-Einstellungen die Belichtung für die nächste Aufnahme fixieren.
Panorama-Fotos als VR-Version betrachten
VR-Fotos mit anderen teilen
Eine Panorama-Aufnahme können VR-Fotografen mit jedem Nutzer teilen, der ebenfalls Cardboard Camera auf seinem Smartphone installiert. Dafür berühren Sie in der Einzelbildansicht das Menü-Icon oben rechts, wählen „in Galerie öffnen“ aus und verschicken das Bild von dort mit dem Teilen-Knopf zum Beispiel per E-Mail. Der Empfänger sollte die Datei im Download- oder Bilder-Ordner ablegen. Dann erscheint das Panorama automatisch in der App-Galerie von Cardboard Camera.
Fazit
Schneller und intuitiver als mit Cardboard Camera lässt sich derzeit kein VR-fähiges Panorama-Foto erstellen. Smartphone-Fotografen können auf diese Weise mit wenig Aufwand ihren Urlaubsbildern ein besonders faszinierendes Mittendrin-Gefühl verleihen. Anschluss- und Perspektiv-Fehler sind bei einer Freihand-Aufnahme und dem Panorama-Stitching mit einem Smartphone verzeihlich. Für einen Wow-Effekt reicht das. Schade nur, dass kein „Diaschau“-Flair aufkommen will, weil für jedes neue Bild die VR-Brille abgenommen und das Display manuell bedient werden muss.
Foto-Apps Besprechung 06 / 2016
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