Übung macht bekanntlich den Meister und so ist es auch in der Fotografie – man wächst an seinen Aufgaben sowie Zielen und unterliegt einem Reifeprozess wie ein guter Wein oder Käse. Fotografen auf eine Stufe mit Musikern zu stellen, ist durchaus legitim. Bildkomposition bedeutet mit dem vorhandenen zu spielen, für Harmonie und Spannung zu sorgen, ohne dass Langeweile aufkommt. Bildkomposition bedeutet dabei auch, die eigene persönliche Note zu hinterlegen, denn ansonsten werden die Bilder möglicherweise austauschbar – wer will das schon. Im ersten Schritt gilt es, sein Motiv zu erkunden und sich darauf einzulassen – Das klingt banal ist aber essenziell. Gerade wenn man in die Fotografie einsteigt und noch über keinen großen Erfahrungsschatz verfügt, braucht dies länger als bei bereits eingefleischten Fotografen. Vor Augen sollten man sich hier immer führen, dass Fotografen bei allen Verrenkungen die sie für ihre Motive mitunter eingehen, keine Spitzensportler sind und es nicht auf die Anzahl der gemachten Aufnahmen ankommt.
Durch die Wahl der Optik nimmt der Fotograf Einfluss auf die Bildkomposition, indem der Rahmen festgesetzt wird. Dabei steht das Weitwinkelobjektiv für einen großen Rahmen, das Normalobjektiv für einen mittleren Rahmen und das Teleobjektiv für einen kleinen Rahmen. Durch die Wahl der Optik können Bildelemente dementsprechend verdichtet abgebildet werden. Bei statischen Motiven, wie beispielsweise Landschaften und Bauwerken, haben Fotografen auf den ersten Blick alle Zeit der Welt für die Gestaltung, während in der Straßenfotografie auch der Zufall Regie führt. Dies lässt den Schluss zu, dass Landschaften sich einfacher in die Bildkomposition fassen lassen als quirlige Großstadtimpressionen. In der Praxis zeigt sich, dass dem nicht so ist. Gerade bei Landschaften liegt die Aufgabe des Fotografen, der beeindruckt ist von der dreidimensionalen Weite, darin, diese auf eine nur zweidimensionale Fläche zu bannen. Dazu ist die Gestaltung der Fläche notwendig, denn, mit einem Weitwinkelobjektiv eingefangen, ergibt sich eine große Vordergrundfläche und eine nicht geringere Himmelsfläche. Beide müssen interessante Formen aufweisen, wenn Landschaftsaufnahmen überzeugen sollen.
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